Es ist ein schöner Herbsttag und der liebe Herbert steht bereits um 6:00h in der Früh auf, um in aller Ruhe sein Lieblingsfrühstück zu sich zu nehmen. Die ungesüßten Haferflocken und ein bisserl a Sauermilch dazu sind eben sein Leibgericht. Der Triathlet und nebenbei auch Anführer der FPÖ gönnt sich ja sonst nix. Schauen wir ihm doch ein wenig über die Schultern und hören zu, welche Telefonate er gleich führt.
Das Smartphone vom künftigen Möchtegern Volkskanzler klingelt und dieser hebt gut gelaunt ab
Kickl:Wer stört mich, um diese Uhrzeit, wo ich in aller Ruhe mein gesundes Frühstück einnehmen will?
Sellner: I bin´s! Der Martin! Dein größter Fan!
Kickl: Jo Martin! Na das is ja eine Überraschung! Wie geht’s Dir mei Bua?
Sellner: Ich habe wieder eine großartige Aktion geplant und darüber würde ich Dir gerne berichten.
Kickl: Net bös sein, aber ich will davon nix wissen. Mach einfach und ich werde dazu applaudieren und Dir öffentlich für Deinen Aktivismus a la Greenpeace & Co gratulieren. Wir machen das so wie immer. So und jetzt muss ich auflegen, denn sonst werden meine Haferflocken kalt und ausgerechnet ruft mich in Kürze der baldige Vize-Kanzler an.
Herbert ißt in aller Ruhe sein Frühstück zu Ende und bekommt danach den nächsten Anruf. Diesen hat er jedoch bereits erwartet.
Kickl (gespielt grantig): Wos gibt’s denn?
Nehammer: I bins, Dei Kanzler! Na, da schaust! Oba eigentlich hamma uns das ausgemacht, dass ich Dich heute anrufe. Folgendes, ich habe da so eine Idee, die Dir gut gefallen könnte. Pass auf Herbert! Samma uns ehrlich! Nach der nächsten Nationalratswahl wird die FPÖ unter Umständen vielleicht sogoar auf Platz 1 landen. Des wird aber so was von wuascht sein, weil unser aller Präsident, der Sascha nämlich, Dir bestimmt nicht den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen wird. Host mi, Herbert? Deshalb würde ich Dir ein absolut faires Angebot machen.
Kickl: Was redest Du, lieber Karli? Was soll das? Wenn ich mit meiner Partei die Nationalratswahl gewinne, dann wird auch der Bundespräsident, selbst dann, wenn er nicht meiner ist, nicht anders können als mich mit der Bildung einer stabilen Regierung beauftragen und jetzt fang nicht gleich wieder zu heulen an, denn das ist nicht männlich. Da hilft es Dir auch nicht, dass Du zeigt wie super Du ein gewassertes Bier auf ex runterschluckst. Nachdem ich mich aber gegenüber Deiner Partei für die zahlreichen Koalitionen mit uns in den diversen Landtag erkenntlich zeigen will, wirst Du als zukünftiger Junior-Partner, selbstverständlich die erste Ansprechperson sein. Sei mir froh und dankbar dafür, denn außer Vize-Kanzler kannst Du eh nix mehr werden in diesem schönen Österreich.
Nehammer: Na gut, dann nenne mir Deine Bedingungen für eine derartige Koalition!
Kickl: Österreicher zuerst ist selbstverständlich der wichtigste Programmpunkt, gefolgt von unanständige Ausländer Nein Danke! Nachdem wir Geld sparen müssen, denn Deine Versager Regierung hat uns ja ein enormes Finanz-Debakel beschert, werden wir große Einsparungen vornehmen müssen. Da sind an vorderster Front der ORF und angebliche Qualitätsmedien betroffen. Kunst und Kultur sind sehr wichtig, aber nur wenn ich diese für gut und wertvoll erachte – alles andere wird nicht gefördert. Jeder straffällig gewordene Ausländer wird ab in die Heimat geschickt und es ist mir völlig wurscht ob die Strafe ein Mord oder ein nicht bezahlter Fahrschein für die Bim ist. Natürlich müssen wir auch unsere heimische Wirtschaft fördern und da fällt mir auch gleich ein großartiges Unterstützungsprogramm ein! Jeder Österreicher bekommt monatlich einen Gutschein für drei große Bier und ein Wiener Schnitzel, welches er in einem heimischen Gasthaus einlösen darf.
Nehammer: Also ich verbitte mir Herbert, dass Du meine Regierung eine Versager Regierung nennst. Das ist so nicht wahr! Die Idee mit dem Schnitzl und dem Bier finde ich allerdings echt super. Da komm ma ganz leicht zsamm. Wie willst Du das, lieber Herbert, aber finanzieren? Das ist ja net gerade billig.
Kickl: Schau her, Karli! Selbstverständlich müssen wir ja, dank Deiner Versager Regierung, auch im Sozialbereich einige radikale Einschnitte vornehmen. Wenn wir alle Sozialleistungen um ca. 25 % kürzen, dann haben wir mehr Geld gespart, als uns die paar Bier und Schnitzeln kosten werden. Das lustige dabei ist aber, dass die Bevölkerung uns dafür lieben wird, dass wir ihnen diese heimatliche und zugleich auch warme Mahlzeit schenken.
Nehammer: Das klingt jetzt einmal durchaus genial. Jetzt aber ernsthaft, lieber Herbert. Glaubst Du wirklich, dass Dei Partei 30 % der Wählerstimmen bekommt und die österreichischen Wähler so deppat san und si die Sozialkürzungen gfalln lassn?
Kickl: Schau her, Karli! Ich will ehrlich zu Dir sein. Ein Wahlergebnis von unter 35 % für meine Heimatpartei, wäre für mich schockierend. Ich gehe davon aus, dass Deine Kleinpartei, wenn Du so weitermachst wie bisher und da denke ich an Dein absolut peinliches Video, welches Dir noch viele Sorgenfalten bereiten wird, kaum mehr als 15 % der Wählerstimmen bekommt. Na, glaubst Du wirklich, dass ich mit dem Babler, der Meinl-Reisinger oder dem Dominik eine Koalition bilden will? Nein, sicher nicht! Also schau, dass Du nicht noch einmal so einen Blödsinn von Dir gibst, denn sonst wird’s nix mit unserer Koalition! Wenn sich die Wähler wegen der Kürzung oder gar Streichung der Sozialleistungen aufpudeln, na dann werd ma halt einfach die eine oder andere Gewerkschaft in diesem Land verbieten müssen. Du wirst noch schauen, lieber Karli, was alles möglich sein wird!
Nehammer: Na gut Herbert. Eine Frage hätte ich noch. Welche Ministerposten wird meine Partei bekommen?
Kickl: Die Frage sollte eigentlich viel eher lauten, ob Deine Partei tatsächlich ein Ministeramt bekommen sollte. Schau her, Karli! Ich will ja nicht so sein. Du wirst von mir das absolut faire Angebot bekommen folgende Ministerposten zu vergeben: Das Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, das Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt sowie das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Nehammer: Oiso Herbert! Das kann doch nicht alles sein? Das ist aber schon sehr wenig muss ich sagen.
Kickl: Schau her, Karli! Du solltest nicht so gierig sein! Sei so ein Asket wie ich und sei glücklich und zufrieden, so und jetzt muss ich aufhören. Das ist jedenfalls mein Angebot und dabei bleibt es. Auf Wiedersehen!
Herbert Kickl legt schnell auf und ruft seinerseits Martin Sellner an
Kickl: Hallo Martin, mei Bua! Ich habe soeben mit dem leider noch Bundeskanzler telefoniert. Es geht um die Zeit nach der nächsten Wahl. Du kannst davon ausgehen, dass er meinen Koalitionsvorschlag als Juniorpartner annehmen wird.
Sellner: Jo super! Und es bleibt dabei? Ich werde dann also der neue Bundesminister für Landesverteidigung.
Kickl: Selbstverständlich, lieber Martin! Ich stehe zu meinem Wort! Du und Deine aufrechten jungen Männer, werden in unserem schönen Land, für Ordnung und Sicherheit sorgen. So und jetzt gehe ich einmal eine Runde joggen. Bis bald, Martin!
Kickl legt mit einem breiten grinsen im Gesicht auf und freut sich, dass sein Tag so gut begonnen hat.
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