Dienstag, 17. Oktober 2023

Attentatsversuch auf Luisa González verhindert

Ecuador kommt nicht zur Ruhe. Nachdem bereits der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio, lediglich elf Tage vor dem ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen, einem Attentat zum Opfer gefallen ist, konnte nunmehr eines auf die Präsidentschaftskandidatin Luisa González verhindert werden. Mehrere bewaffnete Personen wurden festgenommen. Darunter war auch ein Mann, welcher gestanden hat, ein Attentat auf Luisa Gonzáles geplant zu haben. In seiner Aussage vor den Behörden gab er an, dass er, mit drei Handgranaten im Rucksack, zu einer politischen Kundgebung von Revolución Ciudadana gehen wollte, um diese dort zu zünden. Das Ziel seines Anschlages wäre Luisa González gewesen.

Der Mann war übrigens nicht die einzige Person, welcher bei dieser Veranstaltung ein Attentat hätte durchführen sollen. Ein anderer Mann, welcher von der Polizei verhaftet wurde, hatte den Auftrag bekommen, mit dem Maschinengewehr auf die Veranstaltungsteilnehmer: innen zu schießen. Er sei dazu gezwungen worden, denn man habe ihn damit erpresst, dass man bei der Nichtdurchführung des Anschlags, seine Frau und seine Tochter töten würde.

Luisa González tritt ja bei der Stichwahl um die Präsidentschaft, am 15. Oktober gegen den neoliberalen Kandidaten Daniel Noboa an. Bis jetzt ist allerdings noch nichts über etwaige Drahtzieher des Attentats bekannt. Der aktuelle Wahlkampf ist von massiver Gewalt überschattet. Es gab mehrere tote Parlamentskandidat:innen, Stadtverordnete und Bürgermeister:innen. Der traurige „Höhepunkt“ war wohl die Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio. Da halfen, wie man auf div. Videos erkennen konnte, selbst die größten Sicherheitsvorkehrungen nicht.

Luisa González wirft der aktuellen Regierung Guillermo Lasso vor, dass diese, gemeinsam mit der Gefängnisverwaltung, den Fortgang der Ermittlungen bezüglich der Anschlagspläne gegen
ihre Person behindere. Von der Staatsanwaltschaft selbst sind die festgenommenen Personen bisher weder persönlich noch per Videoschaltung einvernommen worden.

In Ecuador schreitet die Gewalt zunehmend voran. In den letzten fünf Jahren ist die Mordrate von 5,8 auf 25,32 pro 100.000 Einwohner gestiegen. Wenn es 2023 so weitergeht wie bisher, dann steigt die Mordrate in diesem Jahr auf 40 pro 100.000 Einwohner. Es ist also dringender Handlungsbedarf gegeben.

 

 

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